Fränkischer Tag 24. Dezember 1998
Der richtige Mann am richtigen Fleck
Goldener Ehrenring der Gemeinde Strullendorf ging an Josef Koch - Viel bewirkt
STRULLENDORF. Im Rahmen einer Festsitzung des Gemeinderates wurde Josef Koch der goldene Ehrenring der Gemeinde Strullendorf verliehen. Eine Auszeichnung, die seit 1986 bisher erst dreimal vergeben wurde. Zu Beginn seiner Laudatio brachte Erster Bürgermeister Andreas Schwarz seine Freude zum Ausdruck, dass der Gemeinderat diesen Beschluss einstimmig gefasst hat.
Schwarz erinnerte daran, dass Josef Koch zwölf Jahre dem Strullendorfer Gemeinderat angehörte, davon sechs Jahre in der Funktion des Zweiten Bürgermeisters. „Josef Koch war in einer der politisch schwierigsten Zeiten unserer Gemeinde aktiv“, resümierte Schwarz und begründete dies mit den wichtigsten Ereignissen in dieser Zeit. Zu nennen seien hier die Gemeindegebietsreform, der Bau der Kanalisation und Wasserleitung sowie der Bau der Hauptsmoorhalle.
„Gerade bei diesen schwierigen Meilensteinen war Josef Koch mit seiner ausgleichenden, kompromissbereiten Mentalität der richtige Mann am richtigen Fleck“, sagte der Bürgermeister. Der erfolgreiche Unternehmer war ein Idealist, der es verstand, andere für seine Ideen zu überzeugen. So initiierte Josef Koch den Strullendorfer Kirchweih-Festzug im Jahre 1966 und war im Laufe der Jahrzehnte maßgeblich an der Entwicklung dieses großen Volksfestes beteiligt. Auch die Gründung des Sport- und Kulturrings erging auf Betreiben des Geehrten. Im Jahre 1978 wurde diese wichtige Einrichtung geschaffen und im Laufe der Jahre wurden durch verschiedene Initiativen und Großveranstaltungen (Lebenshilfe, Glockenfest, Polenhilfe, Straßenfest für die Mission in Brasilien, Hungerhilfe für Äthiopen usw) weit über 100 000 Mark an Spenden gesammelt.
Darüber hinaus setzte der Sport und Kulturring wichtige Akzente im dörflichen Leben. So wurde der Seniorennachmittag ins Leben gerufen, ebenso der Kinderfasching und der Jugendtreff in der Hauptsmoorhalle. Ein besonderes Highlight stellte auch die Wiedergründung einer Laienspielgruppe dar, aus der dann in den 90-er Jahren die überaus erfolgreiche Theatergruppe „Kulturbanausen“ hervorgegangen ist.
Josef Koch, der den Sport- und Kulturring 15 Jahre als engagierter Vorstand führte, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die neu erstellte Hauptsmoorhalle mit Leben zu erfüllen. Rückblickend könne man feststellen, dass ihm dies auch gelungen ist. Er hat 1955 auch den Sportschützverein „Hubertus“ Strullendorf mit aus der Taufe gehoben. Und war über 20 Jahre als Schriftführer im Vorstand des RMV „Concordia“ tätig, es war die Zeit der großen Erfolge von Johannes Knab, der damals neben vielen nationalen und internationalen Siegen auch an zwei Olympiaden teilgenommen hat.
Über Jahrzehnte habe er den Ort gestaltet und geprägt als jemand, der immer zu seinem Dorf gestanden hat. „Josef Koch ist ein Strullendorfer aus Leidenschaft“ stellte der Bürgermeister fest. Das i-Tüpfelchen seines Schaffens sei die Mitarbeit zur 750-Jahr-Feier sowie die Erstellung einer Festschrift, des sogenannten „Koch-Buchs,“ gewesen. Mit seinem Dank, vor allem auch an Anita Koch, die oft auf ihren für die Allgemeinheit tätigen Mann verzichten musste, schloss der Bürgermeister seine Laudatio.
Nach einem Musikstück, vorgetragen vom Blechbläsertrio der Musikschule Strullendorf dankte Josef Koch dem Gemeinderat für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Sichtlich gerührt erklärte der Geehrte, dass für ihn sein Heimatort Strullendorf schon immer viel mehr war als nur der Ort, wo man geboren und aufgewachsen ist und wohnt. „Ich bin dankbar und stolz, ein Strullendorfer zu sein“. Koch dankte seinen zahlreichen Weggefährten und Mitstreitern und nannte hier besonders Horst Tuffner. Die Gemeinderäte haben sich zum Ende seiner Rede von ihren Plätzen erhoben und applaudierten langanhaltend dem Geehrten.
Mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde schloss der offizielle Teil der Ehrung.